1. Welche gesetzlichen Anforderungen gelten für die technische Dokumentation im Maschinenbau?
Die Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 ersetzt die bisherige Maschinenrichtlinie 2006/42/EC und enthält unter anderem Regelungen für die Bereitstellung von digitalen Betriebsanleitungen. Die Anforderungen umfassen insbesondere:
- Der Zugang zu den digitalen Anleitungen muss auf der Maschine, ihrer Verpackung oder einem Begleitdokument gekennzeichnet sein, z. B. durch einen QR-Code
- Die Verordnung ermöglicht die Bereitstellung von Betriebsanleitungen in digitaler Form, z. B. als PDF oderHTML5. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Anleitungen jederzeit zugänglich, druckbar und speicherbar ist.
- Die Verordnung legt fest, dass digitale Anleitungen während der erwarteten Lebensdauer der Maschine und mindestens 10 Jahre nach dem Inverkehrbringen verfügbar sein müssen.
Eine Ausnahme gilt für Verbraucherprodukte, bei denen sicherheitsrelevante Informationen weiterhin in Papierform bereitgestellt werden müssen.
Zusammenfassend regelt die Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 die technische Dokumentation im Maschinenbau und passt sie an die Anforderungen der digitalen Transformation an.
2. Warum ist die Digitalisierung der Technischen Dokumentation im Maschinenbau wichtig?
Die Digitalisierung ermöglicht eine effizientere Erstellung und Verwaltung technischer Dokumentationen. Digitale Betriebsanleitungen lassen sich schneller aktualisieren, mobil bereitstellen und verbessern die Benutzerfreundlichkeit durch interaktive Inhalte.
3. Wie wird die mobile Technische Dokumentation im Seminar behandelt?
Im Seminar wird aufgezeigt, wie technische Dokumentationen für mobile Endgeräte optimiert werden können.
4. Was ist der Unterschied zwischen mobiler technischer Dokumentation und Content Delivery Portalen?
Mobile technische Dokumentation ermöglicht den direkten Zugriff auf digitale Inhalte vor Ort (z. B. per Tablet), oft offline und mit Fokus auf interaktive Anleitungen. Content-Delivery-Portale sind dagegen webbasierte Plattformen, die technische Dokumentation strukturiert bereitstellen – mit Metadaten, Suchfunktionen und dynamischer Anpassung. Beide ergänzen sich: Während mobile Dokumentation vor allem für die Praxis am Einsatzort dient, bieten Portale eine zentrale, intelligente Inhaltsverwaltung, etwa für den gesetzeskonformen digitalen Produktpass nach Ökodesign-VO. Moderne Lösungen kombinieren oft beide Ansätze.
5. Warum ist KI relevanter als AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality)?
Während AR/VR vor allem für spezifische Anwendungen (z.B. Wartung) geeignet sind, bietet KI skalierbare Lösungen für die gesamte Dokumentationslebensdauer – von der Erstellung bis zur Aktualisierung. Unternehmen profitieren starker von KI, da sie:
- Kosten senkt: Automatisierung reduziert manuelle Redaktionsarbeit
- Wartungszyklen optimiert: Durch Analyse von Sensordaten und Nutzerfeedback
- Globale Compliance sichert: KI prüft regionale Vorschriften und bietet Optimierungsvorschläge zur Überarbeitung an.
6. Wie profitieren Techniker im Maschinenbau von digitalen Dokumentationen?
- Verbesserte Zugänglichkeit: Techniker finden benötigte Informationen schnell über Suchfunktionen oder interaktive Inhaltsverzeichnisse.
- Echtzeit-Aktualisierungen: Digitale Dokumentationen werden stets aktuell gehalten, um Fehler durch veraltete Informationen zu vermeiden.
- Cloud-Zugriff: Zentrale Speicherung ermöglicht den Zugriff von jedem Ort und Gerät aus.
- Effiziente Wartung: Präzise Aufzeichnungen führen zu schnelleren Reparaturen und weniger Ausfallzeiten.
- Automatisierte Workflows: Benachrichtigungen und Compliance-Checks halten Techniker auf dem neuesten Stand.
- Interaktive Unterstützung: Videos, 3D-Modelle und AR verbessern das Verständnis komplexer Prozesse.