1. Warum sind Kenntnisse in der Elektrotechnik für technische Berufe essenziell?
Grundkenntnisse in der Elektrotechnik sind für viele technische Berufe unerlässlich, da elektrische Systeme und Komponenten in nahezu allen Industriebereichen eine Rolle spielen. Wer elektrische Schaltpläne lesen, elektrische Größen berechnen und Fehler in Systemen erkennen kann, ist besser in der Lage, sicher und effizient zu arbeiten.
2. Welche elektrischen Größen spielen eine zentrale Rolle in der Elektrotechnik?
Die wichtigsten elektrischen Größen sind:
- Spannung (V, Volt): Differenz des elektrischen Potentials
- Strom (A, Ampere): Bewegung elektrischer Ladungen
- Widerstand (Ω, Ohm): Behinderung des Stromflusses
- Leistung (W, Watt): Produkt aus Spannung und Strom
Diese Werte sind entscheidend für die Fehlersuche und den sicheren Betrieb elektrischer Anlagen.
3. Was sind die 5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik?
Die 5 Sicherheitsregeln sind verbindlich für das Arbeiten an elektrischen Anlagen und dienen der Unfallverhütung:
1. Freischalten – Spannungsquelle abschalten
2. Gegen Wiedereinschalten sichern – Schutz vor unbeabsichtigtem Einschalten
3. Spannungsfreiheit feststellen – Messen, ob tatsächlich kein Strom fließt
4. Erden und kurzschließen – Um Restladungen abzuführen
5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken – Schutz vor Berührung
4. Welche Netzsysteme gibt es und worin unterscheiden sie sich?
Es gibt verschiedene Netzsysteme, die sich durch ihre Erdungsart unterscheiden:
- TN-System: Schutzleiter und Neutralleiter sind teilweise verbunden
- TT-System: Schutzleiter ist separat geerdet
- IT-System: Kein direkter Bezug zur Erde, daher für spezielle Industrieanwendungen geeignet
Die Wahl des Netzsystems hat Auswirkungen auf Sicherheit, Fehlerstromschutz und Betriebssicherheit.
5. Welche Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag gibt es?
Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen zählen:
- Schutzleiter (PE) zur Ableitung von Fehlerströmen
- Fehlerstromschutzschalter (RCD) zur Abschaltung bei Leckströmen
- Schutzisolierung bei mobilen elektrischen Geräten
- Kleinspannung (SELV/PELV) für sicherheitskritische Anwendungen
6. Wie werden Kabel und Leitungen richtig ausgewählt und geschützt?
Die Dimensionierung von Kabeln und Leitungen richtet sich nach:
- Strombelastbarkeit (Querschnitt)
- Umgebungstemperatur
- Verlegeart (Aufputz, Unterputz, im Kanal)
- Schutzmaßnahmen gegen Überlast und Kurzschluss
Wichtige Normen sind DIN VDE 0100-520 und DIN VDE 0298.
7. Welche Mess- und Prüfverfahren sind für elektrische Anlagen wichtig?
Die wichtigsten Mess- und Prüfverfahren sind:
- Durchgangsprüfung zur Kontrolle von Kabelverbindungen
- Isolationsmessung zur Erkennung von Fehlern in elektrischen Leitungen
- Schutzleiterprüfung zur Sicherstellung der Fehlerstromableitung
- Fehlersuche mit Multimeter und Oszilloskop
8. Warum ist eine Gefährdungsbeurteilung im elektrotechnischen Bereich notwendig?
Laut Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) muss der Arbeitgeber Gefährdungen durch elektrische Anlagen und Betriebsmittel bewerten und Maßnahmen zur Unfallverhütung ergreifen.
9. Welche gesetzlichen Vorschriften gelten für elektrotechnische Arbeiten?
Zu den wichtigsten Vorschriften gehören:
- DIN VDE 0105-100 für den sicheren Betrieb elektrischer Anlagen
- DGUV Vorschrift 3 für elektrische Betriebsmittel
- Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS 1111, 1201, 1203)
10. Wie oft müssen elektrotechnische Unterweisungen wiederholt werden?
Nach DGUV Vorschrift 1 müssen Mitarbeiter mindestens einmal jährlich eine Sicherheitsunterweisung erhalten, um auf dem aktuellen Stand der Schutzmaßnahmen zu bleiben.
11. Gibt es Unterschiede zwischen der Präsenz- und der Online-Version der Schulung?
Ja, es gibt Unterschiede in der Durchführung der Schulung:
- Präsenzveranstaltung: Die Schulung findet als Tagesveranstaltung statt, in der die Inhalte kompakt vermittelt und durch praktische Übungen ergänzt werden. Teilnehmer profitieren vom direkten Austausch mit Referenten und anderen Kursteilnehmern.
- Online-Schulung: Die Inhalte werden in vier Modulen abgehandelt, sodass eine flexible Zeiteinteilung möglich ist. Diese Variante eignet sich besonders für Teilnehmer, die sich ortsunabhängig weiterbilden möchten oder die Inhalte in ihrem eigenen Tempo erarbeiten wollen.
Beide Varianten vermitteln die gleichen Fachinhalte, unterscheiden sich jedoch in der Lernstruktur und Interaktion.