1. Welche Arbeiten dürfen elektrotechnisch unterwiesene Personen (EuP) durchführen?
Eine elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP) darf unter Aufsicht einer Elektrofachkraft einfache elektrotechnische Tätigkeiten ausführen, z. B. Sicherungen wechseln, elektrische Prüfungen durchführen oder Geräte anschließen. Sie darf jedoch keine eigenverantwortlichen Arbeiten an elektrischen Anlagen durchführen.
2. Welche Prüfungen müssen an elektrischen Anlagen durchgeführt werden?
Laut DIN VDE 0100-600 und DIN VDE 0105-100 sind folgende Prüfungen vorgeschrieben:
- Sichtprüfung: Kontrolle auf äußere Schäden
- Messungen: Isolationswiderstand, Schutzleiterwiderstand, Fehlerschleifenimpedanz
- Funktionsprüfung: Prüfung von Schutzmaßnahmen wie RCDs
3. Welche Anforderungen gelten für die Prüfung ortsfester Anlagen?
Ortsfeste elektrische Anlagen müssen regelmäßig geprüft werden. Die Prüffristen ergeben sich aus:
- Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
- DIN VDE 0105-100 für den sicheren Betrieb
- DGUV Vorschrift 3, die Prüfintervalle für elektrische Anlagen und Betriebsmittel definiert
4. Welche Schutzmaßnahmen müssen bei Arbeiten an elektrischen Anlagen getroffen werden?
Die wichtigsten Schutzmaßnahmen umfassen:
- Abschaltung der Anlage (Freischalten)
- Einsatz von Schutzausrüstung (PSA)
- Spannungsfreiheit prüfen
- Arbeiten nur durch qualifiziertes Fachpersonal
5. Was ist ein FI-Schutzschalter (RCD) und wann wird er benötigt?
Ein Fehlerstrom-Schutzschalter (RCD, früher FI-Schalter) erkennt Leckströme und schaltet die Anlage ab, um elektrische Unfälle zu verhindern. Er ist besonders wichtig für:
- Steckdosenstromkreise in Wohngebäuden
- Feuchträume
- Baustellen und Außenbereiche
6. Wie wird eine elektrische Prüfung dokumentiert?
Nach DIN VDE 0100-600 muss jede Prüfung protokolliert werden. Ein Prüfprotokoll enthält:
- Messwerte
- Prüfdatum
- Verantwortliche Person
- Mängel und Maßnahmen
7. Was bedeutet Schutzklasse I, II und III bei elektrischen Geräten?
- Schutzklasse I: Mit Schutzleiteranschluss (z. B. Haushaltsgeräte)
- Schutzklasse II: Doppelte oder verstärkte Isolierung
- Schutzklasse III: Kleinspannung (z. B. 12V-Netzteile)
8. Warum ist die Erdung elektrischer Anlagen wichtig?
Eine Erdung dient der Ableitung von Fehlerströmen und schützt Personen vor elektrischen Schlägen. Sie wird gemäß DIN VDE 0100-540 durchgeführt.
9. Was ist eine Fehlerschleifenimpedanzmessung?
Diese Messung ermittelt den Kurzschlussstrom, um sicherzustellen, dass ein Leitungsschutzschalter oder RCD im Fehlerfall rechtzeitig auslöst.
10. Welche Werkzeuge sind für Elektrofachkräfte erforderlich?
- Spannungsprüfer zur Spannungsfreiheit-Prüfung
- Multimeter zur Messung von Spannung, Strom und Widerstand
- Isolationsprüfgerät für Isolationsmessungen
11. Gibt es Unterschiede zwischen der Präsenz- und der Online-Version der Schulung?
Ja, es gibt Unterschiede in der Durchführung der Schulung:
- Präsenzveranstaltung: Die Schulung findet als Tagesveranstaltung statt, in der die Inhalte kompakt vermittelt und durch praktische Übungen ergänzt werden. Teilnehmer profitieren vom direkten Austausch mit Referenten und anderen Kursteilnehmern.
- Online-Schulung: Die Inhalte werden in vier Modulen abgehandelt, sodass eine flexible Zeiteinteilung möglich ist. Diese Variante eignet sich besonders für Teilnehmer, die sich ortsunabhängig weiterbilden möchten oder die Inhalte in ihrem eigenen Tempo erarbeiten wollen.
Beide Varianten vermitteln die gleichen Fachinhalte, unterscheiden sich jedoch in der Lernstruktur und Interaktion.