1. Was vermittelt das Seminar zur CE-Kennzeichnung nach der Niederspannungsrichtlinie (Modul ES1)?
Das Seminar vermittelt fundierte Kenntnisse zur CE-Kennzeichnung nach der Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU (LVD). Die Teilnehmer lernen, wie die Anforderungen der Richtlinie in die Praxis umzusetzen sind, welche Konformitätsverfahren infrage kommen und wie technische Unterlagen entsprechend der rechtlichen Vorgaben erstellt werden. Dies ist insbesondere für Ingenieure, Techniker, Produktmanager und Verantwortliche für Konformität relevant, die elektrische Betriebsmittel oder Geräte entwickeln oder betreiben.
2. Welche Zielgruppen profitieren vom Seminar „Elektrische Sicherheit von Geräten und Betriebsmitteln“ besonders?
Das Seminar richtet sich an Fach- und Führungskräfte, Projektverantwortliche, Ingenieure, Techniker, Meister sowie Produktmanager und Mitarbeitende aus Planungs- und Entwicklungsbüros, die für Planung, Bau, Prüfung oder Vertrieb elektrischer Betriebsmittel zuständig sind. Besonders angesprochen sind Hersteller elektrischer Ausrüstungen und Geräte, die ihre Prozesse an aktuelle europäische Normen und Richtlinien anpassen möchten.
3. Welche Normen werden im Seminar behandelt und wie sind sie einzuordnen?
Behandelt werden unter anderem die Normen EN 60335, EN 61010, EN 60204, EN 60730, EN 62368 und EN 62841. Diese gelten für unterschiedliche Gerätearten von Haushaltsgeräten, elektrischen Werkzeugen, Audio- und Videotechnik, bis hin zu industriellen Maschinen. Teilnehmer lernen, den Anwendungsbereich, die Aufbauprinzipien und die sicherheitstechnischen Anforderungen dieser Normen zu verstehen und korrekt umzusetzen – ein essenzielles Wissen für den CE-Kennzeichnungsprozess.
4. Was sind typische Fehler bei der CE-Kennzeichnung und wie kann man sie vermeiden?
Häufige Fehler sind unvollständige Risikobeurteilungen, falsche Anwendung von Normen oder fehlende technische Unterlagen. Das Seminar zeigt auf, wie diese Fehler erkannt und vermieden werden können. Mithilfe praxisnaher Beispiele und Diskussionen erhalten die Teilnehmer konkrete Handlungsempfehlungen, um rechtssicher und normenkonform zu kennzeichnen.
5. Welche Sicherheitsprüfungen werden im Seminar konkret behandelt?
In Modul 2 lernen die Teilnehmer die wichtigsten Prüfverfahren zur elektrischen Sicherheit kennen, darunter: Messung von Kriech- und Luftstrecken, Schutzleiterwiderstand, Isolationsprüfungen, Beurteilung von Schutzarten (IP-Codes) sowie Prüfungen auf mechanische Festigkeit und Brandverhalten. Diese Kenntnisse sind entscheidend für die Produktsicherheit und die gesetzlich geforderte Sicherheitsbewertung.
6. Welche Rolle spielt die Risikobeurteilung für die elektrische Sicherheit?
Die Risikobeurteilung bildet die Grundlage für die Wahl geeigneter Schutzmaßnahmen und die Anwendung normativer Anforderungen. Im Seminar lernen die Teilnehmer, wie Risiken systematisch ermittelt, bewertet und in technische Dokumentationen (z. B. Konformitätserklärung) überführt werden. Dies ist insbesondere für Projektverantwortliche und Konstrukteure ein zentraler Baustein der CE-Konformität.
7. Was unterscheidet die CE-Kennzeichnung von einem GS-Zeichen?
Während die CE-Kennzeichnung die rechtlich verpflichtende Konformität mit EU-Richtlinien dokumentiert, ist das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) ein freiwilliges Prüfzeichen, das durch eine unabhängige Prüfstelle in Deutschland vergeben wird. Im Seminar wird erläutert, wann welches Zeichen sinnvoll ist, welche Anforderungen damit verbunden sind und wie sich Unternehmen strategisch positionieren können.
8. Welche Regelwerke sind neben der Niederspannungsrichtlinie relevant?
Neben der LVD 2014/35/EU behandelt das Seminar weitere relevante Richtlinien und Verordnungen wie die EMV-Richtlinie, die Maschinenverordnung (EU) 2023/1230, die ATEX-Richtlinie, Anforderungen neuer Technologien (KI oder Cyber Resilance), die Ökodesign-Verordnung und die WEEE-Richtlinie. Die Teilnehmer lernen, wie sich die Anforderungen überschneiden, abgrenzen lassen und welche Normen Vermutungswirkung haben.
9. Welche Bedeutung haben Schutzklassen und Schutzarten für elektrische Geräte?
Die Kenntnis von Schutzklassen (I, II, III) und Schutzarten (IP-Codes) ist zentral für die Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen gegen Stromschlag, Feuchtigkeit und Staub. Im Seminar wird gezeigt, wie diese Anforderungen in Konstruktion und Prüfung umgesetzt werden müssen, um Produktsicherheit und CE-Konformität sicherzustellen.
10. Warum ist das Seminar auch für Planungsbüros und QM-Abteilungen interessant?
Mitarbeitende aus Planungsbüros, Qualitätssicherung, Technischem Einkauf oder Vertrieb profitieren vom Überblick über rechtliche Anforderungen, Normenanwendung und sicherheitstechnische Prüfungen. Das Seminar befähigt sie, Angebote zu bewerten, Anforderungen rechtssicher zu formulieren und interne Prozesse im Sinne der elektrischen Sicherheit von Betriebsmitteln effizient zu gestalten.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Elektrische Sicherheit von Geräten und Betriebsmitteln: Anforderungen, Normen und Prüfverfahren im Überblick